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Die Verarsche mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK)
oder wie man schnell mal eben ~ 14 Milliarden Euro rechtfertigt
Letzte Änderung: 15.05.2017 01:00
Vor vielen vielen Monaten (ich denke es waren so ca. 4 oder 5 an der Zahl), da erhielt ich Post von meiner Krankenkasse, der BARMER GEK.
Ich wurde freundlich darum gebeten, dass ich Ihnen doch bitte ein biometrisches Passbild von mir zusenden möge, damit sie mir meine elektronische Gesundheitskarte erstellen können.
Ich war allerdings nicht an dieser Karte interessiert. Bringt sie mir doch wenig Nutzen, vielmehr aber Sorge um den Datenschutz, Verlust der Handhabe über meine Daten und dergleichen mehr mit sich.
Also habe ich mich entschlossen, das ganze ein wenig auf die Schippe zu nehmen. Schließlich steht auf dem Blatt geschrieben, dass "Versicherte, deren Mitwirken beim Erstellen des Lichtbildes nicht möglich ist, [...] eine Karte ohne Lichtbild [erhalten]". Ich war nicht bereit mitzumachen und habe mich dazu entschlossen, Ihnen stattdessen ein biometrisches Bild eines Kaspers zuzusenden (ja ich habe es tatsächlich geschafft, dass er durch die Kontrolle gekommen ist :)).
Es kam erstmal längere Zeit keine Antwort, ca. 2 Monate später dann die gleiche Erinnerung erneut, bitte ein Bild einzusenden. Diese habe ich dann - der Spaß hatte seinen Zweck ja scheinbar verfehlt - dem Recyclingkreislauf zugeführt.
Die nächste Erinnerung an mein Bild kam per Telefon. Eines unserer Familienmitglieder wurde angerufen und gebeten, mir bitte auszurichten, dass ich doch bitte ein Passbild in der nächsten Geschäftsstelle einreichen möge. Auch diesen Anruf habe ich nicht "erhalten" und gekonnt ignoriert.
Heute, ca. fünf Monate später kam dann ein etwas deutlicherer Brief mit teils grenzwertigen "Drohungen", welche ich euch kurz zusammengefasst nicht vorenthalten möchte:
UPDATE:
Wurde freundlicherweise von Dennis auf folgende aktuelle Einigung aufmerksam gemacht:
Die bisher fehlende Einigung zwischen dem GKV-Spitzenverband und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung existiert inzwischen und tritt am 01.10.2013 in Kraft.
Bundesmantelvertrag - Ärzte (BMV-Ä)
§19 - Elektronische Gesundheitskarte/Krankenversichertenkarte
BMV-Ä Anlage A
§4 - Einführung der elektronischen Gesundheitskarte
Dort steht: "Ab 01.01.2014 gilt grundsätzlich gemäß § 19 BMV-Ä die elektronische Gesundheitskarte als Nachweis für die Berechtigung zur Inanspruchnahme von Leistungen. Die Krankenversichertenkarte verliert damit zum 31.12.2013 ihre Gültigkeit."
Nachdem ich diesen Brief gelesen hatte, war mir klar, dass ich mit dieser Versicherung wohl etwas deutlicher kommunizieren musste. Daraufhin habe ich - bin ja ein naiver und unmündiger Bundesbürger - in eine Suchmaschine folgenden Satz eingegeben: "elektronische gesundheitskarte will ich nicht" (ja liebe ITler, normalerweise würde ich so eine Suchanfrage präziser formulieren ;))
Folgende Seiten erhielt ich als Ergebnis:
Im ersten Artikel des Tagesspiegel steht beispielsweise folgende Passage:
Im Versorgungsstrukturgesetz 2012 hat der Bund einen Absatz untergebracht, der die Kassen dazu auffordert, 70 Prozent der Versicherten bis Ende 2012 mit einer elektronischen Gesundheitskarte auszustatten.
Die Meldefrist läuft allerdings noch bis Ende Januar. Falls eine Kasse dieses Ziel nicht erreicht, darf sie ihre Verwaltungsausgaben im Jahr 2013 nicht erhöhen. Für eine Krankenkasse ist das eine empfindliche Strafe. Wegen Inflation und Tarifbestimmungen steigen die Ausgaben jedes Jahr automatisch. Die Gelder dafür stammen aus dem Gesundheitsfonds, werden diese eingefroren, fehlt das Geld an einer anderen Stelle. Die Krankenkassen hatten also einen starken Anreiz, die von der Regierung geforderte 70-Prozent-Quote zu erreichen. Sie können ihre Kunden allerdings nicht zwingen.
Quelle: Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/politik/elektronische-gesundheitskarte-krankenkassen-drohen-ihren-versicherten/7699976.html)
Worum gehts also wieder mal nur? Ach ja, ums Geld...
Und im letzten Absatz steht es schwarz auf weiß - sie können die Kunden nicht zwingen!
Die folgende Passage bezieht sich auf die "auslaufende Akzeptanz" der alten Gesundheitskarte:
Diese Aussagen der Kasse[n] sind allerdings falsch oder zumindest grob irreführend. Ein fester Termin, zu dem alte Karten ihre Gültigkeit verlieren, sei derzeit nicht geplant und werde auch nicht kommen, bevor nicht annähernd 100 Prozent der Versicherten eine eGK besitzen.
Quelle: Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/politik/elektronische-gesundheitskarte-krankenkassen-drohen-ihren-versicherten/7699976.html)
Danke liebe Krankenkasse, dass ihr mir so reinen Wein einschenkt, nur dass bei euch finanziell alles im Lot ist...
Die eGK ist ein ambitioniertes Zukunftsprojekt: Eigentlich sollte die Gesundheitskarte das Bezahlsystem der Kassen revolutionieren, Versicherungsbetrug verhindern, Kosten sparen, Notfalldaten und Patientenakten speichern und den Austausch zwischen Ärzten erleichtern. Doch all das steht noch in den Sternen, die Realität sieht anders aus. Seit 2005 wurden Milliarden Euro in das Projekt investiert. Ein Sprecher der eigens für die Umsetzung der notwendigen Infrastruktur gegründeten Gesellschaft „gematik“ hat im Jahr 2009 die möglichen Gesamtkosten des Projekts auf 14 Milliarden Euro beziffert. Viel Geld für eine Karte, die bislang bis auf ein Foto des Versicherten die gleichen Funktionen hat wie die alte Versichertenkarte.
Quelle: Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/politik/elektronische-gesundheitskarte-krankenkassen-drohen-ihren-versicherten/7699976.html)
Ich habe hier mal die Vorteile für die Krankenkassen ROT, die Vorteile für den Bürger GRÜN markiert. Ich denke da brauche ich nicht viel dazu sagen. Und die 14 Milliarden Euro - ach zahlt doch alles der Steuerzahler ... schließlich will der doch gesund werden, wenn er mal krank ist oder?! Wir sparen um jeden Preis, koste es was es wolle.
Eine ordentliche Meinungsbildung besteht aber ja natürlich nicht nur aus einem Artikel. Also habe ich mir die Links an zweiter und dritter Stelle auch noch angesehen. Vorallem ersterer ist wirklich hilfreich und aufklärend gewesen. Ich lege jedem, der sich auch meinen Artikel hier zu Gemüte geführt hat ans Herz, selbiges mit diesem Artikel zu tun: Ich will keine Elektronische Gesundheitskarte
Bin gespannt, wie sich diese Sache nun weiter entwickelt und werde in diesem Artikel weiter darüber berichten.
Für diese Recherche im Internet zu dem Thema habe ich all together knappe 15 Minuten gebraucht (wehe es jammert jetzt nochmal jemand, dass man heutzutage nichts gegen sowas unternehmen kann - allein eine Viertelstunde Recherche zu politischen Themen reichte hier für eine umfassende Meinungsbildung) und ich hatte ein klareres Bild der Realität. Es muss nicht alles wahr und richtig sein, was in diesen Artikeln steht und auch meine Wahrnehmung ist nur subjektiv, aber eines ist mir klar. ICH brauche bisher keine elektronische Gesundheitskarte (habe auch keinen elektronischen Personalausweis - Warum? Weil ich auch diesen NICHT brauche!)
Hier nochmal meine Argumente GEGEN sämtliche elektronischen Karten:
Und hier die Argumente FÜR sämtliche elektronische Karten:
Hoffentlich ist euch beim Lesen der Für-Argumente aufgefallen, dass viele Menschen aus meiner bescheidenen Sicht momentan in eine sehr gefährliche Richtung laufen.
Hauptsache ich muss für mein Leben keine Verantwortung mehr übernehmen und alles was ich tue ist Bequem, Einfach und geht schnell. Ob das nun Einkaufen, Bestellen, Verschicken, Versenden, Bearbeiten, oder sonstige Tätigkeiten sind. Schönes langweiliges Leben. Glücklicherweise nicht meines ;)
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